Zu den Vorträgen von Heinz Surek und Heinz Pfefferle zur Gaststätte und Brauerei "Rad" am Mittwoch, 26. Juni 2024 um 19 Uhr lädt der Geschichtsverein Laichinger Alb ins Gasthaus Rössle, Laichingen, ein.
Kalenderblatt März 2024 - Bahnhof Machtolsheim
Der Jahreskalender 2024 des Gechichtsvereins Laichinger Alb präsentiert die 84 Jahre Eisenbahn auf der Alb.
Das Märzblatt zeigt den Bahnhof Machtolsheim. Es gibt auch zwei Bilder vom Schneechaos. Man kann damit den Klimawandel sehen, aktuell ist es sehr warm und die Frühblüher sind jetzt schon aufgegangen.
(Vortrag Annette Spindler, Mittwoch 28. Februar 2024 um 19 Uhr im Gasthaus „Rössle“, Laichingen)
(hp) Die ärztliche Versorgung in den Dörfern der Schwäbischen Alb war vor der Forschungstätigkeit von Annette Spindler ein blinder Fleck – selbst bei Angelika Bischoff-Luithlen und ihren bahnbrechenden Veröffentlichungen zum Leben in den Dörfern findet sich nichts zu diesem Thema. Annette Spindler hat vor allem in den evangelischen Kirchenbüchern, die von Herzog Christoph (1515 – 1558) verpflichtend gemacht wurden, Berichte über Operationen gefunden. Insbesondere ist sie der Tätigkeit der „Bruchschneider“ Caspar Renz aus Münsingen und Daniel Renz aus Laichingen nachgegangen. Was wird operiert? „Brüche“ (z. B. Eingeweidebrüche) und „Steine“ (z. B. Blasensteine). Der Zeitpunkt wird oft von Astrologen festgelegt – auch die Pfarrer sind durchaus in tiefem Aberglauben gefangen. Der Patient wird fixiert und festgehalten. Außer dem Pfarrer sind noch viele Leute anwesend. Eine Betäubung des Patienten ist damals nicht möglich. Der Einsatz von Alkohol zur Schmerzlinderung unterbleibt aus Kostengründen. Die Operation dürfte für alle zu einem traumatischen Erlebnis geworden sein.
Auch bei schweren Geburten war der Bruchschneider gefragt. Sie gelten als besonders schwierig. Frau Spindler kann belegen, dass trotzdem 60% der Frauen den Eingriff überleben und weitere Kinder bekommen. Für normale Geburten sind Hebammen zuständig. Herzog Christoph verlangt von jeder Gemeinde, dass sie zwei Hebammen anstellt, die eine Prüfung machen müssen. Das Standardwerk „Hebammenschul“ von Christoph Völker hatte jede Gemeinde anzuschaffen.
Daneben kann es vorkommen, dass ein Schäfer und andere „obskure“ Gestalten zur Erbitterung des Pfarrers Geburtshilfe leisten.
Gleichzeitig gibt es in der Reichstadt Ulm zur gleichen Zeit akademisch ausgebildete Ärzte, die in Padua – damals die führende Universität in Sachen Medizin - studiert haben – operieren durften sie allerdings nicht!
Donnerstag, 8. Februar 2024, um 19.00 Uhr; Großer Saal des Gasthauses „Rössle“, Laichingen
Nein, eine Hochburg der schwäbisch-alemannischen Fastnacht ist Laichingen weiß Gott nicht, auch wenn es hier bereits im Jahre 1928 Ansätze zur Gründung einer Faschingsgesellschaft gab, die aber kläglich scheiterte, weil der Schultes im Verein mit dem Pfarrer sie zu verhindern wussten. Somit konnte sich die Narretei im bescheidenen und beschaulichen Städtchen Laichingen so recht nicht entfalten. Vor einigen Jahren indessen wurde wieder eine Narrenzunft gegründet, die „Gaißer Madl“, und über die Namensgeberin, das Laichinger Dorforiginal, Maria Magdalena Gaißer, kann man demnächst beim Geschichtsverein bei einer öffentlichen Vortragsveranstaltung einiges Bemerkenswerte erfahren. Heinz Surek hat in seinem umfangreichen Privatarchiv gestöbert und so viele in Vergessenheit geratene heitere Episoden zu Tage gefördert, dass man sie alle an einem Abend gar nicht zu Gehör bringen kann. So werden einige köstliche Kalendergeschichten von Karl Heinrich Bischoff gelesen, etwa über den Schoppenmichel, der so etwas wie der „König auf den Eselshöfen“ war und sich für den Anschluss seiner Höfe an die Albwasserversorgung beim königlichen Wasserbauingenieur Karl von Ehmann einsetzt. Auch heitere Schulgeschichten, Episoden um die königlich-württembergische Postkutsche im Verkehrsknotenpunkt Feldstetten und natürlich auch das Laichinger Bähnle, die Gründung eines Fischzuchtvereins, den ehemaligen Laichinger Farrenstall und vieles Andere werden geboten. Alle Geschichten werden durch Bilder auf der Leinwand ergänzt: Der Vortrag „Heitere Geschichten von der Laichinger Alb“ findet am Donnerstag, 08. Februar 2024, um 19.00 Uhr im großen Saal des Gasthauses “Rössle“ statt. Der Eintritt ist frei. Über eine Spende für die Vereinsarbeit würde man sich beim Geschichtsverein aber freuen. Laichingen und Suppingen – Zentren der Freiheits- und Demokratiebewegung im 19. Jahrhundert
Donnerstag, 27. April 2023, um 19.00 Uhr; Kleiner Saal des Gasthauses „Rössle“, Laichingen
Dem Vortrag von Heinz Sureck liegt ein umfangreiches Quellenstudium zugrunde, das bis zur Französischen Revolution im Jahre 1789 zurück reicht. So wird zum Beispiel der belesene Suppinger Schultheiß Bernhard Mangold vorgestellt, der zu dieser Zeit ein überzeugter Anhänger der Französischen Revolution war. Ausführlich wird auch auf den Suppinger Pfarrer und Landtagsabgeordneten eingegangen, der auf der Laichinger Alb leidenschaftlich für die Freiheits- und Demokratiebewegung agitierte. Als dann im Jahre 1848 die revolutionären Gedanken auch die mittlere Alb erreichten, organisierte Süskind vor dem „Rad“ in Laichingen eine Volksversammlung, zu der über tausend Menschen erschienen sind. Tragikomische Ereignisse wie die Massenpsychose am 25. März 1848 trieben vor allem in Laichingen groteske Blüten, als man einen Angriff der Franzosen erwartete. Auch die allgemeine Volksbewaffnung wurde auf der Laichinger Alb kräftig vorangetrieben, was ebenfalls zu eigenartigen Ereignissen führte. Gleichwohl war auch auf der Laichinger Alb der Geist des Revolutionsjahres 1848, verbunden mit liberalen und demokratischen Ideen, geboren und hat danach für eine lange Zeit das gesellschaftliche Leben und Denken bestimmt und die freiheitliche und demokratische „Volkspartei“ zur stärksten politischen Kraft geformt.
Mitgliedertreffen des Geschichtsvereins Laichinger Alb zur Arbeit am Band 3Donnerstag, 30. März 2023 um 19.00 Uhr; Kleiner Saal des Gasthauses „Rössle“, Laichingen
Heinz Surek hat zur Thematik des Bandes (Besondere Orte – besondere Menschen – besondere Ereignisse) zahlreiche Möglichkeiten aufgezeigt, die diskutiert worden sind. Der mutmaßlicheUmfang der einzelnen Beiträge blieb offen. Diese Klärung müsste beim Mitgliedertreffen geschehen – daraus ergeben sich dann die Auswahlmöglichkeiten. Inzwischen hat Rolf Riek durch Gespräche geklärt, in welcher Form die Beiträge abgegeben werden müssen. Geklärt ist auch der Zeitplan der Abgabe bei der Druckerei.
Die Auswahl der Texte soll eine Entscheidung der Mitglieder sein. Sie werden deshalb dringend gebeten daran mitzuwirken.
Die Weite Straße – Geschichten und Bilder
Der Geschichtsverein Laichinger Alb lädt alle Interessierten zum Vortrag mit Bildern über die „Weite Straße“ ein. Erarbeitet wurde er vom Arbeitskreis „Straßen“ des Geschichtsvereins (Karl Sautter, Hans Frank, Siegfried Frank, Angelika Weiss). Karl Sautter beschreibt die heutige Situation der Gebäude und stellt auch einige Menschen vor, die dort leben und arbeiten. Heinz Surek übernimmt die historische Seite und berichtet über das Rathaus, das „Weiße Roß“ (ehemaliges Schuhhaus Boos), den Freihof (Strohmbeck), die Kirchenburg, das Kapuzinerhaus, das Uhrenfachgeschäft Baur/Rauscher, das „Lamm“, das Backhaus, den „Hirsch“. An heiteren Begebenheiten wird es Heinz Surek nicht fehlen lassen.
Zusätzlich ist ein Fotobuch mit 67 Seiten entstanden, das Karl Sautter zusammengestellt hat. Es kann bei der Veranstaltung erworben werden (38.- €).
Die Veranstaltung im Gasthaus „Rössle“ beginnt am Mittwoch, dem 25. Januar um 19.00 Uhr, das heißt eine halbe Stunde früher als gewohnt! (Gr. Saal).
Alle Interessierten sind dazu herzlich eingeladen!
Jahresbericht und Neujahrswünsche
Das Jahr 2022 war in vielfacher Beziehung ein schlimmes Jahr – insbesondere durch den von niemand erwarteten Krieg in Europa.
Der Geschichtsverein jedoch erlebte durch den Rückgang der Corona-Infektionszahlen einen neuen Aufschwung: sehr gut besuchte Vorträge – man spürte das verbreitete Verlangen nach solchen Veranstaltungen. Die Referenten Heinz Surek, Hans-Peter Eppler und Peter Schumacher von den „Ulmer Eisenbahnfreunden“ erhielten den verdienten reichen Beifall.
Auch die Mitgliederversammlungen waren gut besucht, so dass die besprochenen Projekte (Band 3 und der Geschichtskalender 2024) auf breiter Grundlage diskutiert und vorangebracht werden konnten. Der AK „Straßen“ konnte das Projekt „Weite Straße“ abschließen. Es wird demnächst der Öffentlichkeit vorgestellt.
Friedrich Oelhafen haben wir in gebührender Form als Stadtarchivar und als Gründungsmitglied des Geschichtsvereins verabschiedet.
Zu beklagen sind drei Sterbefälle: Ernst Mangold (2.4.), Johann Hilsenbeck (26.10.) und Günther Wahl (28.10).
Ich wünsche Euch/Ihnen und Ihren Angehörigen von Herzen ein gutes und gesundes neues Jahr!
Brief von Prof. Dr. Hans Medick anlässlich der Zurruhesetzung von Archivar Friedrich Oelhafen
Anlässlich der Zurruhesetzung von Friedrich Oelhafen nach 70jähriger ehrenamtlicher Tätigkeit als Stadtarchivar erhielt der Geschichtsverein von Prof. Dr. Hans Medick folgendes Schreiben: „Friedrich Oelhafen hat nicht nur mich persönlich beeindruckt und mich bei meiner Arbeit immer unterstützt. Er war Stadtarchivar (… und damit) Träger „eines gänzlich unbezahlten Ehrenamts…(das er) jahrzehntelang auf eine überaus pflichtbewusste, ernsthafte, nachhaltige und ganz besondere Weise (ausübte). Ich würde diese besondere Weise der Amtsausübung Frieder Oelhafens gerne so charakterisieren, dass er seines Amtes gewissermaßen als Heiligenpfleger des Stadtarchivs waltete. Er waltete seines Amtes als Pfleger und Anwalt des Laichinger schriftlichen Gedächtnisses in oft recht schwierigen Zeiten…Doch unverdrossen rettete, reinigte, ordnete und beschriftete Friedrich Oelhafen () die auf der Bühne des alten Rathauses und an anderen Stellen der Stadt verstreuten alten Unterlagen der Grundbücher, Steuerakten, Amtsprotokolle und des großen Schatzes der Inventuren und Teilungsakten und brachte sie in geschützten Räumlichkeiten unter. Ja, er machte diese alten Hinterlassenschaften dadurch zuallererst zu Archivalien. Er sicherte auf diese Weise viele weitere Bestände der schriftlichen und medialen Überlieferung aus Laichingen und seinen eingemeindeten Nachbarorten.“ Hinzuzufügen ist, dass Friedrich Oelhafen damit das grundlegende Werk von Hans Medick „Weben und Überleben in Laichingen 1650 -1900“ ermöglichte. Die Mitgliederversammlung des Geschichtsvereins am 26. Oktober hat diese siebzigjährige Tätigkeit gewürdigt, ebenso sein Wirken als Gründungsmitglied und stellvertretender Vorsitzender. Bei einem Besuch überbrachten Heinz Pfefferle und Antje Häberle die guten Wünsche des Geschichtsvereins und einen Präsentkorb.